
Woodstock in Timbuktu
Woodstock in Timbuktu
DE/ML 2012, 92 min, R: Désirée von Trotha, K: Britta Mangold, Dietrich Mangold, Désirée von Trotha, Philip Joens, Intagrist El Ansari
Ein Musikfestival vor den Toren von Timbuktu leistet kulturellen Widerstand gegen radikale Islamisten.
Der Versuch, mit der Musik der Sahara der wachsenden Bedrohung seines Lebensraumes etwas entgegenzusetzen, war über ein Jahrzehnt das erklärte Ziel des legendären Festival au Désert.
WOODSTOCK IN TIMBUKTU ist ein Dokumentarfilm über ein Musikfestival in der Sahara, das für den Erhalt der nomadischen Kultur eintritt. Im Jänner 2011 fand das elfte internationale Festival au Désert in den Dünen vor Timbuktu in Nord-Mali statt. Dazu eingeladen haben Tuareg oder besser gesagt Kel Tamaschek, wie sich die Sahara-Nomaden selbst nennen. Die Republik Mali ist ein Vielvölkerstaat, zählt zu den zehn ärmsten Ländern der Welt und wurde wiederholt von bewaffneten Aufständen heimgesucht. In diesem spannungsgeladenen Umfeld setzt sich das Festival au Désert für Völkerverständigung und dauerhaften Frieden ein. Drei Tage und Nächte bietet das Festival eine ideale Plattform für die Begegnung mit diesem legendären Wüstenvolk, das sich nicht erst in Zeiten der Globalisierung zum Widerstand aufgerufen fühlt.
Seit Beginn der Kolonialzeit finden sich die Kel Tamaschek in einer politischen Landschaft wieder, die ihre nomadische Lebensweise und damit den Fortbestand ihrer Jahrhunderte währenden Kultur gefährdet. Aktuell sind die Kel Tamaschek in Malis Norden massiv bedroht. Es herrscht Krieg. Tausende Menschen befinden sich auf der Flucht.
»Gratulation an Bombino aus dem Niger! Er hat sich der Kalaschnikow verweigert und stattdessen zur Gitarre gegriffen!« Mit diesen Worten beginnt der Film nach einem Bühnenauftritt auf dem Festival. Auch international bekannte Musiker der Kel Tamaschek begegnen dieser Herausforderung. Im Film kommen drei sehr unterschiedliche Bands zu Wort und Lied.
