
Tully
Tully
US 2018, 94 min, R: Jason Reitman, K: Eric Steelberg, D: Charlize Theron, Mackenzie Davis, Mark Duplass, Ron Livingston, Emily Haine, Crystal Lonneberg
Empathisch erzählte Dramödie um eine überforderte Mutter, die sich ein nächtliches Kindermädchen ins Haus holt.
Marlo hat gerade erst ihr drittes Kind bekommen, als ihr Bruder ihr ein besonderes Geschenk macht: Eine »Night nanny«, die sich nachts um die Kinder kümmern soll. Marlo ist zunächst skeptisch gegenüber dem Gedanken, Hilfe von einer fremden Person anzunehmen, doch als sie die junge, schlaue und witzige Nanny namens Tully kennenlernt, entwickelt sich eine einzigartige Freundschaft zwischen den beiden Frauen.
Mit JUNO begeisterten Regisseur Jason Reitman und die Oscar-prämierte Drehbuchautorin Diablo Cody eine ganze Generation. Ihre neue Komödie TULLY ist ein warmherziges, sensibles und humorvolles Porträt über Mutterschaft im Jahr 2018.
AUTORINNEN-STATEMENT
Die Idee zu TULLY entstand im Jahre 2015, kurz nachdem Diablo Codys drittes Kind zur Welt gekommen war. Mit zwei kleinen Kindern, die sehr viel Zeit und Energie in Anspruch nahmen, gab sich Cody keinerlei Illusionen hin, mit dem enormen Arbeitsaufwand und Schlafmangel, den ein Neugeborenes mit sich bringt, zurechtzukommen. Sie engagierte eine Nacht-Nanny, die gegen 22 Uhr zu ihr nach Hause kam und bis zum nächsten Morgen auf das Baby aufpasste.
Im vergangenen Jahrzehnt haben sich Nacht-Nannys in den USA immer größerer Beliebtheit erfreut, vor allem bei berufstätigen Frauen in Großstädten. Cody kannte diesen Berufszweig jedoch gar nicht, bevor sie aufgrund des Erfolgs von JUNO nach L.A. gezogen war, um im Filmgeschäft Fuß zu fassen. »In meiner Kindheit und Jugend in Illinois hatte ich nie etwas von Nacht-Nannys gehört. Ich fand dieses Konzept äußerst merkwürdig und doch auch ziemlich genial«, erinnert sich Cody. »Ich war strikt dagegen, eine Nacht-Nanny für mein ältestes Kind zu engagieren. Beim zweiten Kind wehrte ich mich. Beim dritten Kind schluckte ich meinen Stolz hinunter. Die Nacht-Nanny half mir dabei, das Baby zu versorgen, damit ich am nächsten Morgen ausgeruht war, um mich um meine anderen Kinder zu kümmern. Es war eine echte Offenbarung. Denn selbst mit Unterstützung ist man erschöpft. Es war fast schon ein Schock, wie sehr ich die Nacht-Nanny liebgewonnen hatte, weil ich das Gefühl hatte, dass sie meine Rettung war.«
Durch diese Erfahrung kam sie auf die Idee für einen Film über die postpartalen Leiden einer frischgebackenen Mutter und die überraschende junge Nacht-Nanny, die ihr Leben wieder in Ordnung bringt. Sie wollte die Geschichte einer Frau erzählen, die nach der Geburt ihres dritten Kindes völlig überfordert ist mit ihrer Rolle als Elternteil; einer Frau, die ihre Kinder über alles liebt, aber befürchtet, von ihrer Mutterrolle überwältigt zu werden. Diese Idee erfüllte auch die Kriterien, die sie als Autorin interessierten. »Ich habe es zu meiner Aufgabe gemacht, Frauenrollen zu schreiben, die ich so noch nicht gesehen habe. Ein Film über postpartale Depression war mir nicht bekannt. So viele Aspekte der weiblichen Erfahrung sind noch nicht in Filmen behandelt worden, weshalb ich mich immer wieder bei diesem Themenfeld bediene.«
__Endlich arbeiten sie wieder zusammen, das JUNO-Dream-Team Jason Reitman und Diablo Cody. Mit Charlize Theron im Gepäck haben sie mit TULLY einen Film entwickelt, dessen Ehrlichkeit und Humor direkt ins Herz treffen und mit den Klischees rund um Schwangerschaft und Muttersein gründlich aufräumen. – kino-zeit.de
