Der indische Geflüchtete Happy steht kurz vor der Abschiebung. Der Traum eines erfolgreichen Lebens in Österreich hat sich nicht erfüllt. Was ihn jedoch im Land hält, ist seine österreichische Tochter Maya, von der sonst dauerhaft getrennt wäre. Um sich doch noch für Aufenthalts- und Sorgerecht zu qualifizieren, gibt er seinen Job als Zeitungsverkäufer auf und beginnt als Essenslieferant zu arbeiten. Doch eine Unachtsamkeit, und das Kartenhaus bricht zusammen.
Vor drei Monaten sei die Aufforderung gekommen, das Land zu verlassen, erklärt der Asylbeamte dem indischen Geflüchteten Happy Singh. Und das, obwohl Happy bereits seit über zehn Jahren im Land wohnt. Von einem geordneten Leben kann man aber nicht sprechen. Wie viele nach Österreich Geflüchtete lebt Happy in einer legalen Grauzone. Noch nicht abgeschoben, aber keine Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis. Nicht in Haft, aber auch in keinem ordentlichen Wohnverhältnis. „Sie wollen alle Ausländer weghaben. Oder sie bleiben hier, aber wie Sklaven“, lautet seine ernüchternde Erkenntnis im Gespräch mit seiner rumänischen Bekannten Dana.
Regisseur Sandeep Kumar verweilt jedoch nicht beim Status quo einer Asylgeschichte. Vielmehr möchte er die Windmühlen aufzeigen, gegen die die Betroffenen Tag für Tag erfolglos ankämpfen. Was Happy wirklich antreibt, ist schon lange nicht mehr die Illusion, es in Österreich zu Reichtum und Prestige zu bringen. Der Tod seines Bruders durch die inhumanen Bedingungen im Container der Menschenhändler, in dem auch Happy in Österreich ankam, verfolgt ihn und hat jeglicher Migrationsromantik ein Ende gesetzt. Vielmehr ist es seine neunjährige Tochter Maya, die ihn jeden Tag motiviert, als Zeitungsverkäufer genug Geld zusammenzutragen, um ihr möglichst jeden Wunsch von den Augen ablesen zu können.
Spielzeiten und Tickets
AT 2024, 110 min, OdF, R/B: Sandeep Kumar, K: Christian Haake, S: Claudia Linzer, D: Sahidur Rahaman, Lilian Klebow, Robert Ritter, Gisela Salcher