Eine junge Französin bereitet sich in den 1960er-Jahren auf ihr Examen vor, nach dem sie Literatur studieren will. Doch eine Schwangerschaft droht all ihre Zukunftspläne zunichtezumachen.
1963. Frankreich. Die junge Studentin Anne wird nach einer kurzen Affäre, die keine Zukunft hat, schwanger. Ihre einsame Entscheidung zu einer Abtreibung ist gefallen. Mit einem Kind wäre Annes Wunsch nach einer selbstbestimmten Zukunft als Autorin unmöglich: Sie könnte nicht einmal ihr Studium vollenden. In dieser Zeit ist es für ein junge Frau jedoch nicht einfach, ihr Recht auf einen Abbruch durchzusetzen. Die Ärzte, die Anne mehr oder weniger wohlwollend gegenüberstehen, berufen sich auf die Gesetze und bieten der jungen Frau keinerlei Hilfe. In ihrer tiefen Not und unter dem Zeitdruck der Natur lässt nun Annie nichts unversucht, um ihr Ziel zu verwirklichen – auch wenn sie dabei mit ihrer Gesundheit und ihrem Leben spielt.
Das Drama konzentriert sich ganz auf die Situation der Protagonistin und schildert beklemmend-intensiv deren Dilemma, entweder das soziale Stigma einer ledigen Mutter und das Ende ihrer beruflichen Ambitionen oder aber das Risiko einer illegalen Abtreibung in Kauf nehmen zu müssen. Das enge Bildformat und das intensive Spiel der Hauptdarstellerin vermitteln nahezu körperlich die Zwangslage, wobei die Inszenierung durch Zurückhaltung in der zeitgenössischen Ausstattung die bleibende Aktualität des Themas betont.
The Hollywood Reporter
Sieg des weiblichen Blicks.
Cineuropa
Einfach und radikal.
NZZ
Spielzeiten und Tickets
FR 2021, 100 min, Französisch OmU, R: Audrey Diwan, B: Audrey Diwan, Marcia Romano nach dem Roman von Annie Ernaux, K: Laurent Tangy, S: , D: Anamaria Vartolomei, Kacey Mottet-Klein, Luàna Bajrami, Louise Orry Diquero, Louise Chevillotte, Pio Marmaï