Online für Anfänger

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Gnadenlos komischer Exkurs über drei Außenseiter, die gemeinsame Sache machen, um gegen Tech-Giganten ins Feld zu ziehen.

Marie muss seit der Trennung von ihrem Ehemann ihr Mobiliar im Internet verkaufen, um über die Runden zu kommen. Zu allem finanziellen Übel fürchtet sie um den Respekt ihres jugendlichen Sohnes, sollte ein peinliches Sextape von ihr online gehen. Bertrands Tochter wurde Opfer von Cyber-Mobbing, während er selbst sich in die Stimme einer Callcenter-Agentin am anderen Ende der Welt verliebt hat und kein noch so beklopptes Angebot von ihr ablehnen kann. Und schließlich Christine, die sich über schlechte Internet-Bewertungen wundert, die sie trotz aller Anstrengungen als Uber-Fahrerin mit ihrem Kleinwagen bekommt, weswegen ihr die erneute Arbeitslosigkeit droht.
Die drei Nachbarn haben die Fremdbestimmung durch die Übermacht der sozialen Medien und Tech-Giganten satt und sagen Silicon Valley den Kampf an!
Herrlich komisch und mit einer großen Portion Menschlichkeit nehmen Benoît Delépine und Gustave Kervern (MAMMUTH, DER TAG WIRD KOMMEN) in ihrer Gesellschaftssatire ONLINE FÜR ANFÄNGER die Absurditäten und Stolperfallen des digitalen Alltags zwischen künstlicher Intelligenz, Fake-Bewertungen und den überteuerten Kosten sogenannter Gratis-Hotlines aufs Korn.
Als Spezialisten für anarchischen Humor bleibt sich das französische Regie- und Autorenduo in ihrem neunten gemeinsamen Spielfilm selbst treu – wirklich jeder bekommt sein Fett ab: von weltweit agierenden Ausbeuter-Konzernen bis hin zu Rentnern, die dutzende Kilometer fahren, um ein paar Cent beim Einkauf zu sparen. Und doch: Aus vermeintlich Gestrauchelten des Internet-Alltags werden Helden, die sich furchtlos ihre privaten Daten aus dem Internet zurückholen wollen.

Berlinale 2020: Silberner Bär, Preis der Leserjury der Berliner Morgenpost

Spielzeiten und Tickets

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BE 2020, 112 min, R: Benoît Delépine, B: Benoît Delépine, Gustave Kervern, K: Hugues Poulain, Agnès Noden, S: , D: Blanche Gardin, Denis Podalydès, Corinne Masiero, Vincent Lacoste, Benoît Poelvoorde, Bouli Lanners