In der aristokratischen Familie Nikolais ist eine illustre Gruppe versammelt, die über Krieg, Frieden, Moral, Tod und den Antichristen diskutiert.
Es sind ausgewählte Gäste, die sich über die Weihnachtsfeiertage im Herrenhaus des Gutsbesitzers Nikolai einfinden; darunter ein Politiker, eine junge Gräfin sowie ein General mit Gattin. Man verweilt, man diniert, übt sich in Gesellschaftsspielen und diskutiert über die rechte Form von Herrschaft angesichts politischer Ohnmacht, über Fortschritt und Moral, Tod und Antichrist. Die Debatte wird hitziger, immer stärker kommen kulturelle Unterschiede zum Vorschein, die Stimmung ist angespannt. Am Ende werden alle Opfer des eigenen Diskurses sein. Puiu ist ein Mann der Extreme, jeder Film ein ästhetischer Wurf, ein Eintauchen in die Tiefe der Zeit. Als globale Reise durch die Geschichte und Tour de force des Denkens – die Vorlage stammt vom russischen Philosophen Wladimir Solowjow – fügt sich auch MALMKROG in diese Reihe ein. Dennoch ragt der Film mit perfekter Mise-en-scène und Epochen-Look stilistisch heraus und verstärkt das hohe intellektuelle Niveau des Œuvres: ein faszinierendes Fresko und scharfe Zeitkritik zugleich.
__ Ein fantastischer Rausch zwischen Champagner und Wahnsinn. – Süddeutsche Zeitung
__ Wie von einem anderen Stern auf die Gegenwart blickt Cristi Puius MALMKROG, einer der umwerfendsten Filme in Berlin. […] Das Geniale daran ist, wie Puiu die Wortgewandtheit [seiner Protagonisten] zelebriert und gleichzeitig vorführt, dass sie für den geschichtlichen Lauf der Welt längst blind geworden sind. – Der Standard
Berlinale 2020: Beste Regie
Spielzeiten und Tickets
RO 2020, 200 min, R: Cristi Puiu, B: Cristi Puiu, K: Tudor Vladimir Panduru, S: , D: Frédéric Schulz-Richard, Agathe Bosch, Diana Sakalauskaité, Marina Palii, Ugo Broussot