Der 1950 in Wien geborene Rom Karl Ratzer reüssierte in den 60ern und 70ern als Autodidakt – und spielte sich durch die Jazz-Clubs New Yorks und in die erste Gitarrenliga.
Der Dokumentarfilm des österreichischen Filmemachers und Regisseurs Thomas Roth über Karl Ratzer erzählt die Geschichte des 1950 in Wien geborenen Gitarristen, der zunächst in Österreich die Pop-Rock-Szenerie des Landes entscheidend mitgeprägt hat, der von 1972 bis 1980 in den USA nicht nur mit seinem eigenen Quartett, sondern auch in vielen Bands als genialer Sideman für großes Aufhorchen gesorgt und nach seiner Rückkehr in die Heimat den Jazz mit zahlreichen Kollaborationen belebt hat und immer noch lebendig hält.
So erzählfreudig wie in diesem Film hat man den eher medienscheuen Ratzer noch nie erlebt. Ganz ohne Schönfärberei, selbstkritisch, aber auch stolz auf das von ihm Erreichte nimmt uns Ratzer auf eine Lebensreise mit, die als Kind zweier KZ – Überlebender beginnt und ihn über diverse Stationen zu einem der faszinierendsten Musiker weltweit werden hat lassen. Ratzer gibt Auskunft über seine Kindheit, seine Eltern, seinen Vater, der, ohne sich noch einmal umzusehen, die Familie verlassen hat, über die Gitarre spielende Mutter, über seine ersten Lernschritte am Instrument bis hin zu den gefeierten Auftritten in diversen Clubs in den USA und Europa mit den großen Stars des Jazz, wie beispielsweise Chet Baker.
Thomas Roth, der schon mit VERDAMMT, WIR LEBEN NOCH ein wunderbares filmisches Falco-Porträt geschaffen hat, lässt nun mit KARL RATZER – IN SEARCH OF THE GHOST ein weiteres folgen, ein durch und durch berührendes, das positive Geister zum Leben erwecken kann.
(Christian Bakonyi / Ö1 Jazzredaktion)
Spielzeiten und Tickets
AT 2025, 86 min, Deutsch , R: Thomas Roth, B: Thomas Roth, K: Clemens Majunke, S: Christian Stoppacher, D: