Das Weiterleben der Ruth Klüger

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Der Film porträtiert die aus Wien stammende amerikanische Literaturwissenschafterin vor dem Hintergrund der Frage wie sich ihr Leben nach dem Überleben gestaltet hat.

Es ist eine Sache, den Holocaust überlebt zu haben. Aber es ist eine andere, danach zu fragen, wie sich dieses Leben nach dem Überleben gestaltet hat und welche Spuren die Erfahrungen von Verfolgung und Todesbedrohung im Leben einer Überlebenden hinterlassen haben.
DAS WEITERLEBEN DER RUTH KLÜGER porträtiert die aus Wien stammende amerikanische Literaturwissenschafterin Ruth Klüger vor dem Hintergrund dieser Frage. Und zwar an den vier Orten, die ihr Leben bestimmt haben: Wien, Kalifornien, Göttingen und Israel. Ruth Klüger lässt das Kino-Publikum auch in sehr intimen Situationen an ihrem Nachdenken teilhaben: über ihre Kindheit im "judenkinderfeindlichen" Wien, ihre Eltern, ihre eigene Rolle als Mutter zweier amerikanischer Söhne, über ihr Frausein und den Umgang von Gedenkstätten mit dem Gedenken. In keinem Moment des Filmes ist sie pathetisch oder eitel. Ihr Denken ist präzise und immer wieder schonungslos sich selbst und anderen gegenüber.
Ruth Klüger wurde als Tochter eines jüdischen Frauenarztes in Wien geboren. Bereits in ihrer frühen Kindheit erlebte sie den Antisemitismus und die systematische Ausgrenzung der Juden aus dem öffentlichen Leben in ihrer Heimatstadt. Dass die nationalsozialistische Verfolgung auch vor ihrer eigenen Familie nicht Halt machte, erfuhr sie zunächst am Schicksal ihres Vaters, der nach Frankreich floh. Er fiel ebenso wie ihr Halbbruder trotzdem der NS­Judenvernichtung zum Opfer. 1942 wurde Ruth Klüger im Alter von elf Jahren gemeinsam mit ihrer Mutter ins Konzentrationslager deportiert, zuerst nach Theresienstadt. Anschließend war sie in Auschwitz und Christianstadt, einem Außenlager des KZ Groß-Rosen, gefangen. 1945 gelang ihr die Flucht noch kurz vor dem Kriegsende. Ruth Klüger emigrierte 1947 in die USA und studierte in New York Bibliothekswissenschaften und Germanistik an der University of California, Berkeley.

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AT 2011, 83 min, R: Renata Schmidtkunz, B: Renata Schmidtkunz, K: Avner Shahaf, Heribert Senegacnik, Oliver Indra, S: , D: