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Die Akte Aluminium

Die Akte Aluminium

AT/DE 2013, 90 min, R: Bert Ehgartner, K: Christian Roth 


Eva Glave hat Brustkrebs. Sie hat jahrelang Deodorants mit Aluminiumchlorid als Wirkstoff verwendet. Nun rät ihr die Ärztin, solche Deos nicht mehr zu verwenden. Denn Aluminium wird über die Haut aufgenommen und steht im Verdacht, Krebs auszulösen.

Günter Paroll ist mit nur 56 Jahren an Alzheimer erkrankt. Er hat drei Jahrzehnte lang Mittel gegen Sodbrennen eingenommen, die hohe Dosen Aluminium enthalten. Nie hat ihn jemand darauf hingewiesen, dass Aluminiumablagerungen im Gehirn die Entstehung von Alzheimer begünstigen könnten. Aluminium ist ein faszinierendes Metall: leicht, rostfrei und einfach zu verarbeiten. Noch vor hundert Jahren war es so exotisch, dass es auf Weltausstellungen präsentiert wurde. Das Metall ist aus unserem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken. Wir trinken aus Aludosen, verwenden es als Werkstoff für Fassaden und in der Automobilindustrie, oder als Treibstoff für Raketen. In der industriellen Verarbeitung weist kein anderes Metall eine derart rasant ansteigende Wachstumskurve auf. Der Film porträtiert das Zeitalter des Aluminiums und zeigt die Produktion beginnend mit dem Abbau von Bauxit, über die Aluschmelze bis hin zur Endverarbeitung diverser Aluprodukte. Ehgartner lässt die kritischen Stimmen zu Wort kommen: Für die Herstellung werden große Mengen Rohstoffe und Energie benötigt. Die Gewinnung kann, wie 2010 in Ungarn passiert, zu Umweltkatastrophen beachtlichen Ausmaßes führen. Und Studien warnen vor der toxischen Wirkung des Leichtmetalls als möglicher Auslöser von Alzheimer, Krebs und Allergien.

__ Manche Forscher betrachten die Substanz als einen der am meisten unterschätzten Giftstoffe. Die Wirtschaftslobby versucht derweil, die aufkommenden Wogen zu glätten. – Der Standard

__ Weil zu diesen Krankheiten auch Alzheimerdemenz und Brustkrebs gehören, ist der Film brisant. Umso wohltuender, dass Ehgartner keinen einseitigen Skandalbericht vorlegt, sondern dem Zuschauer die Fakten und verschiedene, durchaus kontroverse Meinungen zum Thema präsentiert. Die Diskussion um mögliche gesundheitsschädigende Auswirkungen von Aluminium ist nämlich nicht neu. So wird seit längerem ein Link zur Demenz vermutet. Dies, nachdem Forscher in den Gehirnen verstorbener Alzheimerpatienten erhöhte Aluminiumkonzentrationen gefunden haben. […] Der ebenso spannende wie aufwühlende Film lässt neben Fachleuten auch Patienten zu Wort kommen. Dabei wird Aluminium nie als alleinige Krankheitsursache verteufelt.
– Neue Zürcher Zeitung

Es sind keine Spieltermine für diesen Film vorhanden.
Die Akte Aluminium
Moviemento-Programmzeitung
Nr 293 - Juni 2013
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